Es war eine große Überraschung für die mehr als 1800 Schülerinnen und Schüler als sie am Freitag die Aula der Heinrich-Wieland-Schule betraten. Anstatt Fachunterricht stand Lebensunterricht auf dem Stundenplan.

09.02.18 – Und dieser sollte durch zwei prominente Männer erfolgen. Mehr wussten die Schüler/innen nicht und staunten nicht schlecht als der berühmte Comedian Bülent Ceylan und der Porsche-Betriebsratsvorsitzende Uwe Hück in der Pausenhalle auftauchten und sich ihren Weg durch die Masse an Jugendlichen in Richtung Bühne bahnten. In lockerer Gesprächsatmosphäre unter Leitung von Schulleiterin Loralie Kuntner berichteten die beiden von ihrem Werdegang, der bei beiden kein geradliniger und von Höhen und Tiefen geprägt war.

Hück, aufgewachsen im Kinder- und Jugendheim Sperlingshof in Remchingen, lernte Autolackierer, widmete sich danach aber dem Sport und wurde zweifacher Europameister im Thaiboxen. Die Anfänge seiner Karriere bei Porsche machte er 1985 als Lackierer bevor er wenige Jahre später Mitglied des Betriebsrats wurde, später dessen Vorsitzender und schließlich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG. Seit vielen Jahren engagiert sich Hück ehrenamtlich für diverse Kinder- und Jugendprojekte und erhielt für sein gesellschaftliches Engagement 2017 das Bundesverdienstkreuz.

Ceylan, 1976 in Mannheim geboren, der Vater Türke, die Mutter Deutsche, füllt heute ganze Hallen mit seinem entlarvenden Humor über das Zusammenleben der Kulturen in Deutschland. Angefangen hat aber alles ganz klein: In einer bescheidenen 68-Quadratmeter-Wohnung mit drei Geschwistern und Eltern in einem Mannheimer Problem-Viertel. In der Schule wurde er gemobbt und auch in den Anfängen seiner Comedian-Karriere hätte sich kaum einer für ihn interessiert. Etwa zehn Jahre lang habe er regelmäßig Auftritte gehabt, bei denen kaum Leute kamen. „Aber da muss man durch“, so Ceylan sein Ziel stets vor Augen. Aufgeben war für ihn nie eine Option. Und auf einmal – nach einer Fernsehübertragung bei RTL – kam sein Durchbruch. Heute ist er dankbar dafür und will seinen Dank mit der „Bülent Ceylan für Kinder Stiftung“ unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Rhein Neckar Nord zum Ausdruck bringen.

Beide erzählten auf ihre jeweils eigene unverwechselbare Art und Weise aus ihrem Leben und gaben von ihrer Erfahrung an die Schülerinnen und Schüler weiter, die interessiert und interaktiv am Gespräch teilnahmen. So konnten sie auch ihre Fragen los werden: „Macht Geld glücklich?“ oder auch „Gibst Du mir Deinen Porsche?“, auf die die beiden prominenten Referenten stets schlagfertig mal humoristisch und dann doch wieder sehr tiefgründig antworteten.

So zählte die Unterrichtsstunde zum Thema „Vorbilder und Lebensentwürfe“ sicher zu einer sehr kurzweiligen, die den Anwesenden – nicht nur wegen der prominenten Referenten – noch lange in Erinnerung bleiben wird.